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Mysterium Menopause – können Pflanzen helfen?

Ob wir auch während der Menopause voller Energie sind, wunderbar schlafen und eine jugendlich straffe Haut haben das hängt nicht allein von unserem Lifestyle und den Genen ab. Auch die Hormone spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Botenstoffe haben uns fest im Griff, sie sind die Regisseure des Lebens.

Hormone, das sind chemische Übertragungssubstanzen, die an allen Stoffwechselfunktionen des Körpers beteiligt sind. Schon ein kleiner Mangel oder eine geringe Überproduktion können, nicht nur während der Menopause – den gesamten Organismus durcheinander bringen. Folgen sind häufige Infektionen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Übergewicht oder Hitzewallungen. „Manche Frauen sind während der Menopause in ihrer Lebensqualität bis hin zur Arbeitsunfähigkeit eingeschränkt“, erklärt Professor Marietta Kaszkin-Bettag Biologin und Pharmakologin, die viele Jahre am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg gearbeitet hat.

Die Schlüssel-Substanzen für Fitness und Wohlgefühl werden in den verschiedenen endokrinen, das heißt Sekret absondernden Drüsen des Körpers gebildet. Dazu gehören Schilddrüse, Eierstöcke, Nebennieren, Thymus- und Bauchspeicheldrüse sowie die Hirnanhangdrüse (Hypophyse). Über die Blutbahn gelangen die Hormone zu den Organen, wo sie stimulierend oder hemmend wirken. Baustoffe für Hormone sind hauptsächlich Aminosäuren, also Eiweiße aus der Nahrung. Ging man früher davon aus, dass 200 dieser Substanzen durch den Körper zirkulieren weiß man heute, dass es mehr als 1000 sind. Viele werden ab der Lebensmitte und in der Menopause allerdings nicht mehr in so großen Mengen gebildet wie in der Jugend.

In der Menopause Hormone als Wundermittel?

Nachdem Millionen Frauen während der Menopause Hormone als Wundermittel gegen Altersleiden eingenommen haben gibt es auch warnende Stimmen. Ausgelöst wurde die Diskussion vor etwa zehn Jahren durch die bisher größte Hormontherapie-Studie der „Women’s Health Initiative“ (WHI) mit mehr als 16.000 Teilnehmerinnen. Bis dato wurde beispielsweise angenommen, dass das relative Risiko für Herzinfarkte durch Hormonsubstitution sinkt, laut Studie ist das Gegenteil der Fall. Danach steigt das Risiko bei gesunden Frauen um 29 Prozent, das für Schlaganfall sogar um 41 Prozent. Zwar ist die Langzeitstudie unter Wissenschaftlern nicht unumstritten, es gibt allerdings klassische Kontraindikationen der Hormonersatztherapie. Das sind vor allem Brustkrebs (Mammakarzinom) oder Verdacht auf Mammakarzinom, Lebererkrankungen sowie Thrombosegefahr.

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Sanfte Alternative gegen Beschwerden

Rund zehn Millionen Frauen in Deutschland stecken derzeit in den Wechseljahren – das sind 50 bis 85 Prozent aller Frauen zwischen 46 und 65 Jahren. Viele von ihnen suchen nach sanften Alternativen zu der herkömmlichen Hormonersatztherapie. Was tun?

„Generell sollten alle Produkte gegen Wechseljahrsbeschwerden nur so lange wie nötig eingenommen werden. Produkte aus Rotklee oder Soja sind als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt, ihre Wirksamkeit konnte in klinischen Studien allerdings bisher nicht ausreichend belegt werden“, erläutert Professor Kaszkin-Bettag. „Dagegen gibt es zwei placebokontrollierte klinische Studien mit einem Extrakt aus der Wurzel des sibirischen Rhabarbers, die eine signifikante Abnahme der typischen klimakterischen Beschwerden zeigt, insbesondere der Hitzewallungen, Schweißausbrüchen sowie der psychischen Symptome wie Ängstlichkeit und Depressionen.“ Und wie sieht es mit Nebenwirkungen beziehungsweise der Sicherheit des Pflanzen-Extrakts aus? Diese Frage ist besonders für Frauen mit Brustkrebs-, Gebärmutterkrebserkrankungen oder Brustkrebsrisiko wichtig. „Untersuchungen haben gezeigt, dass der Extrakt den Östrogenrezeptor, der für die erhöhte Zellteilung von Brustkrebs- und Gebärmutterkrebszellen verantwortlich ist, nicht stimuliert“, so die Pharmakologin.

Foto: Gts/Shutterstock.com

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