Ein fröhliches Bild: Singen mit Freundinnen, Klassik oder Jazz, Chor oder Karaoke – das spielt im Grunde keine Rolle. Hauptsache Musik. Musik macht glücklich, vor allem, wenn man selber singt. Und Singen gegen Stress hilft vielleicht auch jetzt, in dieser besonderen Zeit…
Die Stimme gilt als Spiegelbild unserer körperlichen und auch psychischen Verfassung, und man kann an ihr – oft sogar schon über das Telefon – erkennen wie es jemandem geht. Mit der Stimme reden, flüstern oder schreien wir. Unendlich ist die Vielfalt der Töne, die wir unserer Stimme entlocken können. Gesang kann andere Menschen geradezu verzaubern. Und: Singen hilft gegen Stress.
Singen kann aber noch mehr. Singen hält gesünder, als nur Musik zu hören, fanden Wissenschaftler des Instituts für Musikpädagogik der Universität Frankfurt am Main heraus. Dazu wurden den Teilnehmern jeweils vor und nach einer Chorprobe beziehungsweise nach dem Hören von Musikstücken Speichelproben entnommen. Das Ergebnis: Das Stresshormon Cortisol verringerte sich in beiden Kategorien gleich stark, der Immunglobulin-A-Wert, als Indikator für die Verbesserung der Immunleistung, zeigte eine deutlich stärkere Verbesserung beim Singen. Wer viel singt, tut also aktiv etwas für seine Gesundheit.
Singen hat sogar Anti-Aging Wirkung
In mehreren Untersuchungen konnte außerdem die stimmungsaufhellende Wirkung des Singens nachgewiesen werden. Schon nach einer halben Stunde produziert unser Gehirn erhöhte Anteile von Beta-Endorphinen, Serotonin und Noradrenalin. In manchen Fällen wirke Singen sogar wie ein Antidepressivum, vor allem wenn Menschen in der Gruppe singen, so die Erfahrung von Musiktherapeuten. Und schließlich ist Singen ein perfektes Anti-Aging, denn auch die Stimme altert. Im Laufe der Jahre werden die Muskeln des Kehlkopfs und die Stimmbänder allmählich schwächer. Singen strafft und festigt beides – egal, ob wir ein Weihnachtslied oder einen Popsong trällern.
Krisensituationen meistern – Singen gegen Stress
Singen ist auch der bewusste Umgang mit Zeit. Das Erleben, dass Langsames, Pausen und schnelle Passagen alle ihre Berechtigung haben, hilft auch in anderen Krisenmomenten. Und Teil eines größeren Ganzen zu sein, sei es im Rahmen eines Songs oder zusammen als Chor mit einer ganzen Gruppe, schenkt uns Zuversicht.
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