Neue Studien belegen die Wirksamkeit des Fastens. Es regt die Selbstheilungskräfte des Körpers an, kann den Blutdruck senken und das Immunsystem stärken. Jetzt gibt es eine neue Methode, die vielversprechend klingt: Scheinfasten.
Fasten, ob für eine Woche oder auch nur einen Tag liegt im Trend: 63 Prozent der Deutschen halten den vorrübergehenden Nahrungsverzicht laut einer forsa-Umfrage für gesundheitlich wertvoll. In unseren konsumorientierten, oft stressigen Zeiten ist Weniger vielleicht das neue Mehr und eine Möglichkeit, uns wieder in Balance zu bringen. Und jetzt also Scheinfasten. Was steckt dahinter?
Was genau bedeutet Scheinfasten? Man fastet, kann aber essen, macht also keine reine Trinkkur. Beim Scheinfasten denkt der Körper er faste, weil es nur kohlenhydratarmes Gemüse oder Salate und pflanzliche Öle gibt. Das Ganze dauert fünf Tage und basiert auf den Forschungen der “Langlebigkeitsdiät” des US-Altersforschers Professor Valter Longo.
Im Mittelpunkt des Scheinfastens steht ein Ernährungsprogramm, das ursprünglich aus den USA stammt und sich “Fasting Mimicking” nennt. Das Essen beim Scheinfasten ist kalorienreduziert, enthält kaum Kohlenhydrate und auch wenig Eiweiß, und sollte 1000 Kalorien nicht überschreiten. Scheinfasten reduziert aber nicht nur den Fettanteil im Körper, es ist auch Anti-Aging pur!
Professor Bernd Kleine-Gunk, Gynäkologe und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Anti-Aging Mediziner erklärt: “Nimmt man wenig Kalorien auf, reagiert der Körper darauf indem er seine Schutzmechanismen hochfährt. Reparaturvorgänge werden gestartet. Diesen Zustand nennt man “Autophagie”. Wichtige Enzyme, die dabei freigesetzt werden, sind die Sirutuine. Sie sind dafür zuständig, zellulären Müll wegzuräumen.”
Je älter wir werden, desto träger werden die Zellen und desto seltener wird der “Müll” abgebaut. Durch den Boost der Sirutunin-Produktion werden Abfallstoffe im Gewebe oder Gehirn wieder abtransportiert. Scheinfasten versetzt den Organismus in den verjüngenden Fastenstoffwechsel, ohne dass man darben muss wie bei klassischen Nulldiäten.
Scheinfasten als Anti-Aging!
Und was genau darf man beim Scheinfasten essen? Der Anti-Aging Experte empfiehlt eine rein pflanzliche Ernährung, die zu 80 Prozent aus Gemüse und maximal zehn Prozent Proteinen sowie zehn Prozent Kohlenhydraten besteht.
Erlaubt sind alle Arten von Gemüse, Gemüsesuppen, Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse, Olivenöl, Leinöl ungesüßter Kräutertee und maximal eine Tasse schwarzen Kaffe am Tag.
Mehr dazu im Praxisratgeber: “Das neue Easy-Fasten” von Bernhard Hobelsberger und Professor Bernd Kleine-Gunk, GU Verlag. Und: wer es ganz “easy” haben möchte kann die Scheinfastenkur in a Box von Prolon bestellen (Fastenbox für fünf Tage 179 Euro).
Man erlebt also keine Hungerkrisen.