Die Hormonwerte wie Pregnenolon lassen sich pushen, aber durch einige Faktoren auch ganz schön nach unten treiben. Drei Dinge, sind es, die das Hormonsystem blitzschnell abfallen lassen: Alkohol und Nikotin, Übergewicht und zu wenig Bewegung. Größere Mengen an Wein und Bier beispielsweise bringen den Östrogenhaushalt durcheinander und heben den DHEA-Wert auf…
Nikotin dagegen verengt die Blutgefäße, das führt zu einem höheren Niveau von Stresshormonen im Blut und senkt gleichzeitig die DHEA-Werte im Blut. Übergewicht bedeutet zuviel Fett im Körper. Das weibliche Fettgewebe ist neben den Eierstöcken der größte Östrogenproduzent im Körper. Ein permanent erhöhter Östrogenspiegel bringt das Gleichgewicht des Hormonsystems im Körper jedoch durcheinander. Wer sich nicht genügend bewegt, riskiert eine Unterversorgung der Zellen mit Nährstoffen und eine Senkung des Hormonspiegels, beispielsweise des in Sachen Anti-Aging so wichtigen Pregnenolon.
Pregnenolon macht fit im Kopf
Pregnenolon ist die Muttersubstanz von Sexualhormonen, Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin sowie von DHEA. Bei Bedarf kann Pregnenolon sogar in Progesteron oder DHEA umgewandelt werden. Etwa bei Krankheiten, bei großen körperlichen oder psychischen Belastungen oder auch in den Wechseljahren. Pregnenolon unterstützt die grauen Zellen, steigert die Konzentrationsfähigkeit und wirkt sogar lindernd bei Ängsten. Es kann eine Alternative bei der Hormonersatztherapie in den Wechseljahren sein, wenn Sie aufgrund einer familiären Vorbelastung oder anderer Bedenken keine Östrogene nehmen möchten. Übrigens: Pregnenolon scheint auch einen positiven Einfluß auf rheumatische Erkrankungen zu habe.
Therapie: täglich 50 bis 100 mg Pregnenolon
Gut für die Hormonwerte: Weniger Fett mehr HGH
Schöner, gesünder, schlanker im Schlaf – das ist kein süßer Traum sondern Wirklichkeit. Denn während wir selig schlummern, produziert die Hirnanhangsdrüse besonders viel vom Wachstumshormon, auch Somatotropin (STH) oder Human Growth Hormon (HGH) genannt. Es lässt Muskeln wachsen, reduziert Fettzellen, macht die Haut glatter, strafft das Bindegewebe, fördert die Wundheilung und sorgt sogar für dichtere, schönere Haare. Neueste Studien zeigen, dass bei übergewichtigen Menschen der Somatotropin-Spiegel im Blut erheblicher niedriger ist als bei Menschen mit normalem Gewicht. Ebenfalls wichtig ist natürlich ein tiefer und ausreichender Schlaf, denn das Wachstumshormon wird verstärkt in der Tiefschlafphase ausgeschüttet.
Therapie: Wachstumshormon-Injektionen, Dosierung individuell.
Alternative: Die Aminosäuren Arginin, Lysin und Ornithin abends vor dem Schlafengehen als Stimulation für die Bildung des Wachstumshormons (z.B. in Milch und mageren Milchprodukten wie Joghurt und Hüttenkäse, in Eiern, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchten), die idealerweise mit Vitamin C kombiniert werden sollten. Dinner-Cancelling ab 17 Uhr. Und ganz wichtig: Sport.
Gute Nacht: Melatonin
Berühmt wurde Melatonin als Wunderdroge gegen den Jet-lag, weil es dem Körper hilft, trotz unterschiedlicher Zeitzonen wieder einen Schlaf-Wach-Rhythmus zu finden. Melatonin führt den Körper quasi jede Nacht in einen Mini-Winterschlaf, indem es das Ein- und Durchschlafen fördert, den Blutdruck senkt, die Körpertemperatur herunterfährt und den Insulinspiegel reguliert. In diesem körpereigenen Energiespar-Modus wirkt Melatonin als wichtiger Zellschutz-Faktor, noch weit potenter als bekannte Radikalfänger wie Vitamin E und C. Laut neuesten Studien soll Melatonin auch das Herzinfarktrisiko senken und das Wachstum von Tumoren verhindern. Wichtig: Adrenalin, das Stress- und Aufmerksamkeitshormon ist ein Gegenspieler von Melatonin. Verzichten Sie deshalb am Abend auf den Krimi im Bett oder den Psychothriller vor dem Fernseher und treiben Sie am späteren Abend auch möglichst keinen Sport mehr. Und: grelles Licht runterdimmen, es bremst die Melatoninausschüttung.
Therapie: Abends vor dem Schlafengehen 1,5 bis 3 mg Melachron (Retardform des Melatonins, da es nur eine Halbwertszeit von 30 Minuten hat).
Alternative: Abends bevorzugt Kürbiskerne, Mandeln oder Erdnüsse knabbern. Auch gut: Eiweiß aus Sojabohnen, Geflügel und Milchprodukten.
Starkes Immunsystem: DHEA-Wert
DHEA (Dehydroepiandrosteron) ist die Muttersubtanz für viele Hormone (u.a. für Östrogen und Testosteron) und der Gegenspieler des Stresshormons Cortisol. DHEA wirkt so wie ein Schutzmäntelchen auf die Nerven, fördert die Konzentrationsfähigkeit und schützt vor Depressionen. Mit Mitte 20 ist der DHEA-Level im Körper am höchsten, ab dem 40. Lebensjahr nimmt er dramatisch ab.
Außerdem stärkt DHEA das Immunsystem und ist ein wahrer Body-Shaper. Denn es strafft die Haut, beugt Cellulite vor, hilft beim Muskelaufbau und stimuliert den Fettabbau. DHEA wacht darüber, ob überschüssige Kalorien als Wärme verheizt werden oder in die Vorratslager, sprich auf die Hüften, wandern. Vorsicht vor Überdosierung: bei Frauen kann das Hormon zu Bartwuchs, einer tieferen Stimme und Akne führen.
Therapie: 15 bis 50 mg DHEA morgens ½ Stunde vor dem Frühstück in Form einer Kapsel.
Alternative: Extrakte aus der Yamwurzel, ungesättigte Fettsäuren (in Oliven-, Raps-, Lein-, Walnuss- und Weizenkeimöl, Nüssen, Avocados sowie in fetten Seefischen wie Lachs, Thunfisch, Hering oder Makrele).
Text: Silke Amthor
Fotos: Joel Muniz, Brooke Lark, Svet Demenok