Bei schleichenden Entzündungen befindet sich der Körper in dauerhafter Alarmbereitschaft, ist im permanenten Angriffsmodus. Dies ist meist nicht sicht-, aber deutlich spürbar. Der Körper braucht für seinen Einsatz viel Energie, doch diese in Abwehr investierte Kraft fehlt dann an anderer Stelle: Wir fühlen uns müde und abgeschlagen. Woher kommt das und was kann man dagegen tun?
Erst einmal helfen Laboruntersuchungen: Durch Biomarker, also messbare Parameter für biologische Prozesse des Körpers, lassen sich, wie zum Beispiel beim metabolischen Syndrom (eine Bezeichnung für unterschiedliche Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems), erhöhte Werte des C-reaktiven Proteins nachweisen. Auch im Urin, im ausgehustetem Sekret der Atemwegsschleimhaut oder in Atemexhalaten können viele weitere Entzündungsmarker entdeckt werden. Eine genaue medizinische Abklärung sei wichtig, beteuert der Internist und Biologische Mediziner Dr. Jochen Henn.
Um die Gefahr der verborgenen Entzündungen zu bannen, bietet sich vor allem eines an: Ein gesunder Lebensstil, denn insbesondere Ernährung und Bewegung minimieren das Risiko solcher chronisch entzündlicher Erkrankung. „Es gibt viele antientzündliche Maßnahmen, die relativ leicht in den Alltag zu integrieren sind“, versichert Dr. Henn. Selbst wer also genug vom Trend-Lifestyle „Detox“ hat, sollte diesem unter dem Gesichtspunkt „silent inflammations“ noch eine Chance geben, immerhin ist die Entscheidung für giftfreie Lebensmittel und schadstoffunbelastete Kosmetika ein wichtiger – nicht zuletzt lebenswichtiger – Schritt zur Gesundheit und zum Wohlbefinden.
Balance von Omega-3 zu Omega-6
Ausdauersport senkt – und dies ist die gute Nachricht – das Risiko für „silent inflammations“ sogar schon nach wenigen Wochen. Zudem kann man sich etwas Gutes tun, indem man Lebensmittel zu sich nimmt, die hohe entzündungshemmende Wirkstoffe beinhalten. Besonders gut ist die Studienlage zu der anti-entzündlichen Wirkung von Omega-3-Fettsäuren aus reinem Fischöl wie beispielsweise von Pure Arctic Oil.
Das Omega-3 Öl sollte man täglich nehmen, denn fast alle Menschen leiden an einem Omega-3 Mangel. Noch viel schlimmer aber ist, dass das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 fast bei jedem Europäer aus der Balance geraten ist. Ein Überschuss an Omega-6 wiederum begünstigt Entzündungen. Omega-6 ist leider in vielen Fertigprodukten, Sonnenblumenöl und Margarine enthalten. Gemessen werden kann das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 mit einem speziellen Bluttest, mehr dazu: Omega-3-Fettsäuren.
Kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Zucker oder Weißmehl, die den Blutzuckerspiegel rasch in die Höhe schnellen lassen und damit einen hohen glykämischen Index besitzen, sollten möglichst auch gemieden werden. Eine schlanke Figur ist also nicht nur ästhetisch schön, sondern auch gesundheitlich sinnvoll: Das Fettgewebe wirkt wie ein permanenter, schädlicher Entzündungskörper.
Gesundheitlicher Nutzen von Omega-3
* Die Fettsäuren stabilisieren die Wände der Herzmuskelz zuverlässiger und ist weniger anfällig für Rhythmusstörungen und besser vor einem Herzinfakt geschützt.
* Der Krankheitsverlauf von chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma, Allergien oder Autoimmunerkrankungen wird positiv beeinflusst.
* Die Fettsäuren lagern sich auch in Nervenzellwände ein und spielen eine große Rolle bei der Gehirentwicklung von Säuglingen.
* Es gibt erste Ansätze für die Behandlung von Depressionen, Alzheimer und hyperaktiven Kindern.
* Und schließlich können Omega-3-Fettsäuren die Triglycerid-Werte senken und beugen damit Herz- und Gefäßerkrankungen vor.
Aufmacherfoto: Lance Andersen
Foto: Redaktion