Unsere Autorin Angelika Brodde wollte es endlich mal wissen: Wie fühlt es sich an, mit Botox behandelt zu werden und vor allem, wie ist die Wirkung?
Ich weiß nicht, wie oft ich schon über „Beautox“ geschrieben habe. Weil Falten aber bislang nicht mein Thema waren, hatte ich nie ernsthaft darüber nachgedacht, die berühmte Substanz am eigenen Leib zu testen. Allerdings: So langsam muss ich mir schon eingestehen, dass der Pony schon sehr ordentlich über die Stirn gelegt werden muss, um die Falten zu kaschieren. Was ok ist, schließlich bin ich 53. Als mir neulich auf einem Termin im Hanseaticum der Chirurg Dr. Cornelius Grüber anbot, das etwas andere Vitamin B zu testen, packt mich die Neugier: Klappt das wirklich so gut?
Botox sorgt für eine Überraschung
Der erste Termin verstreicht, ohne dass etwas stattfindet. Es ist einer dieser tropisch heißen Sommertage in Hamburg (ja, so etwas gibt’s!), und ich bin mit Fahrrad unterwegs. Viel Hitze und Schwitzen schwächen aber die Wirkung von Botulinumtoxin, klärt mich Dr. Grüber auf, und empfiehlt, die Sache zu vertagen. Ok. Die nächste Kaltfront lässt nicht lange auf sich warten, ich komme also erneut ins Hanseaticum. Der Eingriff selbst ist extrem unkompliziert, wobei: Diese Mini-Pikse kann ich gar nicht so recht als Eingriff empfinden, da zwirbelt jede Ausreinigung bei der Kosmetikerin doppelt und dreifach. Ich soll noch ordentlich grimassieren für die Vorher-Bilder, dann wird hier und da gepikst, und dann passiert erst einmal: Nichts. Acht Tage später fühlt sich meine Stirn mit einem Schlag anders an, als ich aufwache. Irgendwie ruhig und warm. Ich sause gleich zum Spiegel und stelle fest: Augenbrauenballett geht nicht mehr. Ich kann zwar die Brauen heben, aber deutlich weniger als vorher. Wenige Tage später staune ich Bauklötze. Tatsächlich haben sich die Querfalten in meiner Stirn im Ruhezustand deutlich minimiert, es ist, als hätten sie einfach ein paar Tage gebraucht, um sich so richtig glattzuziehen.
Späte Entfaltung durch Botox
Als Beauty-Journalistin treffe ich häufig Beauty-Journalistinnen, so etwas liegt ja in der Natur der Sache. Ein paar Wochen nach dem Termin beäugt mich eine und fragt: „Ok, sag es, was hast Du machen lassen? Du siehst so frisch aus!“ Na, denke ich mir, mal sehen, was die Expertin sieht. Also lasse ich sie raten, und sie tippt auf: Mikrodermabrasion. Hihi. Natürlich lüfte ich mein kleines Geheimnis und erlebe ein so begeistertes Gegenüber, dass ich mir vorstellen könnte, dass die Kollegin Botox jetzt auch ausprobiert. Ich weiß auf jeden Fall, dass mein erstes Mal nicht mein letztes Mal war.
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