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Longevity – wie die Forschung das Altern aufhalten will

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Wissenschaftler arbeiten weltweit daran, den Alterungsprozess zu verlangsamen oder sogar umzukehren. Longevity lautet dazu das Zauberwort. Doch was ist wirklich möglich?

Longevity – ein ewiger Traum. Was sagt die Wissenschaft?

Die Idee, das Altern zu stoppen oder gar die Lebenszeit deutlich zu verlängern, beschäftigt Forscher seit Jahrzehnten. Neue Erkenntnisse aus der Genetik, Biotechnologie und Molekularmedizin nähren nun die Hoffnung, dass der Alterungsprozess gezielt beeinflusst werden kann. Doch während Unternehmen und Wissenschaftler an neuen Methoden forschen, bleibt die Frage: Wie realistisch sind die Longevity Versprechen?

Führende Longevity-Pioniere wie David Sinclair von der Harvard Medical School vertreten die These, dass Altern nicht nur ein natürlicher Prozess, sondern eine behandelbare Erkrankung sei. „Wir haben die Werkzeuge, um das Altern zu verlangsamen und möglicherweise sogar rückgängig zu machen“, sagt Sinclair in Interviews. Dabei setzt er auf Substanzen wie NAD+-Booster, die eine entscheidende Rolle für die Zellregeneration spielen.

Auch der Biogerontologe Aubrey de Grey, Gründer der SENS Research Foundation, arbeitet an Methoden, um altersbedingte Zellschäden zu reparieren. Seine Forschung konzentriert sich darauf, sogenannte seneszente Zellen – also alternde, funktionslose Zellen – zu eliminieren und damit altersbedingten Erkrankungen vorzubeugen.

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Neue Therapieansätze und offene Fragen

Die Wissenschaft erforscht derzeit mehrere Methoden, um den Alterungsprozess zu beeinflussen:

  • Senolytische Therapien: Medikamente sollen gezielt alte, geschädigte Zellen abbauen, um Entzündungsprozesse zu reduzieren.
  • NAD+-Booster: Substanzen wie Nicotinamid-Ribosid (NR) oder Nicotinamid-Mononukleotid (NMN) könnten die Zellalterung verlangsamen.
  • Epigenetische Reprogrammierung: Forschungen am Salk Institute legen nahe, dass Zellen durch genetische Manipulation in einen jüngeren Zustand versetzt werden könnten.
  • Metformin: Das Diabetes-Medikament wird derzeit als potenzielle Anti-Aging Substanz untersucht.
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Doch viele dieser Ansätze befinden sich noch im Experimentierstadium. „Es gibt vielversprechende Ergebnisse aus Tierversuchen, aber die Übertragbarkeit auf den Menschen ist noch nicht vollständig geklärt“, sagt der Longevity-Experte Peter Attia.

Zwischen Wissenschaft und Geschäft

Parallel zur Forschung wächst die Branche der Longevity-Startups. Unternehmen wie Altos Labs, finanziert von Investoren wie Jeff Bezos, setzen auf künstliche Intelligenz, um neue Therapien zu entwickeln. Andere Firmen vermarkten bereits heute Nahrungsergänzungsmittel mit dem Versprechen, den Alterungsprozess zu verlangsamen. Kritiker warnen jedoch vor überzogenen Erwartungen und nicht belegten Gesundheitsversprechen.

Auch die ethischen Fragen sind nicht geklärt. Wer wird Zugang zu neuen Technologien haben? Werden nur wohlhabende Menschen von den Fortschritten profitieren? Und welche gesellschaftlichen Folgen hätte eine drastische Lebensverlängerung?

Fazit: Zwischen Hoffnung und Realität

Die Forschung zur Langlebigkeit

Die Forschung zur Langlebigkeit entwickelt sich rasant, doch viele Fragen sind offen. Während einige Wissenschaftler davon ausgehen, dass der Alterungsprozess in naher Zukunft verlangsamt werden kann, bleibt unklar, welche Methoden sich tatsächlich als wirksam und sicher erweisen.

Fest steht: Ein gesunder Lebensstil – bestehend aus ausgewogener Ernährung, Bewegung und Prävention – ist nach heutigem Kenntnisstand weiterhin der beste Schutz vor altersbedingten Erkrankungen. Alles andere ist bisher Zukunftsmusik.

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