Das Interview mit Dr. Susanne Steinkraus, mit Praxis in Hamburg und München, führte Alke von Kruszynski, die sich im Anschluss an das Gespräch einem Selbsttest unterzogen hat. Sie ließ ein Wangenlifting mit sechs Polymilchsäure-Fäden vornehmen (drei Fäden pro Seite). Ihr persönliches vorher nachher Fazit – etwa 10 Wochen später.
„Alle Vorsichts- und Verhaltensmaßnahmen der Ärztin habe ich zum Glück beachtet – und mir ausreichend Zeit für die Regeneration gelassen. Blaue Flecken hatte ich keine, aber das beschriebene Maulkorb-Gefühl schon. Man bewegt sich auf jeden Fall erst einmal vorsichtiger. Seitenschläfer wie ich müssen sich schon etwas einfallen lassen …”
Die Schwellungen klangen nach zirka viereinhalb Wochen soweit ab, dass die verjüngende Wirkung des Materials auf mein Aussehen bereits erkennbar wurde – ein sanftes Heben der Konturen, ohne das Gesicht zu verfremden. Das Gewebe reagierte erkennbar „lebendig“ auf die Polymilchsäure, die Straffheit hat durch den Kollagensynthese-Effekt zugenommen. Mein Gesicht sieht frischer aus, die Faltenintensität ist reduziert.
Fadenlifting vorher nachher
Aber ich habe auch kein Interesse an einem faltenfreien Gesicht – das harmoniert ab einem bestimmten Alter nicht mehr mit dem sichtbaren Rest des Körpers wie Dekolletee oder Hände. Den Lifting-Anteil der Behandlung hat Frau Dr. Steinkraus vorsichtig vorgenommen, um einen Raff-Effekt zu vermeiden (ich habe sehr dünne Haut und leider ziemlich wenig Fettgewebe). Das Ergebnis ist natürlich nicht vergleichbar mit einem SMAS-Lift. Aber der Eingriff wäre ja auch chirurgisch – und das ist für mich aktuell keine Option 🙂 .“
Facts & Figures für das Fadenlifting vorher nachher
Mit welchen Heil-Prozessen muss man rechnen, worauf sollte man achten?
„Nach der Behandlung kann es entlang der Raffungen zu Spannungsgefühlen kommen. Patienten beschreiben es häufig mit dem Gefühl, einen Maulkorb zu tragen. Aber das verliert sich nach wenigen Tagen. Nach etwa einer Woche kann man wieder normal zubeißen; vorher sollte man extreme Mund- und Gesichtsbewegungen vermeiden. Es kann allerdings auch später noch ein Ziehen, einen einschießenden Schmerz oder Irritationen geben. Eine ruckartige Bewegung oder eine feste Umarmung könnten einen manchmal die Fäden spüren lassen, gerade frisch nach dem Eingriff.“
Wann ist der Effekt da, wie länge hält er an?
„Nach der Behandlung löst sich das Fadenkonstrukt langsam auf. Der Körper resorbiert PDO-Fäden innerhalb von sechs Monaten. In der Zeit wird die Kollagenneusynthese angestoßen, so dass für ein bis zwei Jahre nach der Behandlung ein straffender Effekt zu erwarten ist. Ich mache mit meinen Patienten nach spätestens einem Jahr eine Bestandsaufnahme: Wo gibt es neue Schwachpunkte, wie sieht das Gesicht aus, wie steht es um Elastizität und Hautfestigkeit, wie haben sich die Konturen entwickelt? Dann wird neu abgestimmt, ob und was als nächstes passiert.“
Nachsorge Fadelifting – darauf kommt es an!
Was kostet das Fadenlifting?
„Frauen zwischen 40 und 50 Jahren, die kontinuierlich etwas machen lassen möchten, um jünger aussehend zu altern, müssten pro Monat etwa 250 bis 300 Euro investieren. Das hat den Vorteil, dass man ihnen die kleinen Schritte nicht ansieht. Die Effekte wirken natürlich, man sieht nicht plötzlich auffallend verändert aus.“
„Für ein Fadenlifting hängen bei uns die Preise von der behandelten Region und der erforderlichen Fadenqualität ab – nicht von der Anzahl der dafür verwendeten Fäden: Ein Wangenlifting kostet zwischen 900 und 1800 Euro, kleinere Areale sind günstiger, obwohl hier unter Umständen mehrere, dafür feinere Fäden verwendet werden (Mund/ Kinn ca. 250 Euro, Hals ca. 350 Euro, Lider ca. 200 Euro).
Text: Alke von Kruszynski
Den Selbsttest erfolgte mit freundlicher Material-Unterstützung durch den Faden-Hersteller Sinclair (Silhouette-Fäden).