Wohlgeformte Brüste stehen für viele Frauen auf der Wunschliste ganz oben. Allein in den USA wurden im letzten Jahr mehr als 300.000 Brustvergrößerungen vorgenommen und auch bei uns sind Brust OP’s Spitzenreiter unter den ästhetisch-chirurgischen Eingriffen. Jetzt gibt es Good News zum Thema Risiken und Nebenwirkungen. Medikamente beugen Kapselfibrosen vor.
Addiert man die Meldungen der Implantathersteller, haben im vergangenen Jahr etwa 50.000 deutsche Frauen mithilfe von Brustvergrößerungen ihrem Dekolletée auf die Sprünge geholfen. Das implantieren von Silikonkissen ist dabei nach wie vor die am häufigsten durchgeführte Operationstechnik. „Leider entstehen bei fünf bis sechs Prozent der Patientinnen in der Folge Kapselfibrossen, Verhärtungen, Deformierungen und Schmerzen“, berichtet der Plastsich-Ästhetische Chirurg Professor Ulrich Retzke auf dem Innovations Symposium in Berlin. Die gute Nachricht: neueste Studienergebnissen belegen, dass man dagegen etwas tun kann.
Zunächst einmal gilt: Es gibt eine unendlich große Palette an Implantaten. Grob gesagt gibt es Silikongel- und Kochsalzimplantate. Heute ist allerdings die Verwendung von Silikonimplantaten der allgemeine Standard.
Risiko Kapselfibrose
Zum größten Risiko bei Brustvergrößerungen mit Implantaten gehört die Kapselfibrose. „Das ist eine so genannte Fremdkörper Reaktion“, erklärt Professor Retzke. Selbst ein hochwertiges und perfekt implantiertes Silikonkissen werde vom Körper in manchen Fällen als Störfaktor empfunden. Der Organismus wehrt sich gegen das Implantat, ummantelt es nach und nach mit einer Hülle aus Bindegewebe – mit der Folge, dass Schmerzen, Verhärtungen und Deformationen entstehen und das Implantat wieder entfernt werden muss.
Jetzt kann man vorbeugend dagegen etwas tun. Dr. Larry Schlesinger vom Breast Implantat Center of Hawaii hat durch einen Zufallsbefund festgestellt, dass Asthmamittel helfen. „Die Leukotrienen-Rezeptoren-Blocker verursachen eine lokale Immunsuppression, wodurch die Fibrose in mindestens 75 Prozent der Fälle verhindert werden kann.“ Dr. Schlesinger hat inzwischen mehr als 1.500 Patientinnen auf diese Weise in seinem Ostsee Institut für Ästhteisch-Plastische Chirurgie in Flensburg behandelt.
Das Asthmamittel wird einen Tag vor dem Eingriff zum ersten Mal und dann über drei Monate hinweg eingenommen. „Natürlich muss man die Patientinnen über diesen so genannten ‚off-label-use’ aufklären. In unserer Klinik in Flensburg wenden wir diese Medikation seit eineinhalb Jahren an. Seitdem hatten wir keinen Fall von Kapselfibrose.“
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