Das Thema Brust OP ist immer noch Nr. 1 unter den Schönheitsoperationen. Laut neuester Behandlungsstatistik des VDÄCP (Vereinigung der deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen) haben Brustvergrößerungen im letzten Jahr um 20 Prozent zugenommen, obwohl die Entstehung von ALCL (großzelliges Lymphom) ebenfalls im letzten Jahr für Verunsicherung gesorgt hat. Was steckt hinter den Zahlen und ist die Sorge vor ALCL berechtigt?
Rund um das Thema Brust OP gibt es also immer wieder neue Fragen: Welche Implantate sind sicher? Kann man schon vor dem Eingriff sehen, wie man nach der Brust OP aussieht? Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Brust OP? Können Implantate ein Leben lang halten?
Fragen über Fragen. Ich bin froh, dazu ein Podcast Interview mit einem ausgewiesenen Spezialisten zu führen. Der Schweizer Plastische Chirurg Dr. David Kiermeir hat sich auf das Thema spezialisiert und steht Rede und Antwort.
Eines gleich vorweg: „Wer sich für eine Brustvergrößerung entscheidet, sollte alle Vorsichtsmaßnahmen nutzen, um das OP-Risiko so klein und die Erfolgsaussichten so groß wie möglich zu halten“, so Dr. Kiermeir. Der Plastische Chirurg legt deshalb größten Wert auf die Beratung vor und die Versorgung nach der Brust OP. “Es gibt durchaus Patientinnen, denen ich von einer Operation abrate. Entweder weil ihre Vorstellung von dem Ergebnis unrealistisch oder biografisch der Zeitpunkt nicht der richtige ist”, erklärt Dr. Kiermeir.
Brust OP – Risiken vermeiden
Und welche OP-Technik kommt in der Berner Praxis zum Einsatz? “Goldstandard der Brustvergrößerung ist nach wie vor der Einsatz von Implantaten“, so Dr. Kiermeir. Und welche Implantate sind empfehlenswert? „Mit ALCL in Verbindung gebracht werden in erster Linie textorierte Implantate, die aber vom Markt genommen werden. Wir benutzen deshalb Implantate mit glatter Oberfläche.“
Und welche verschiedenen Formen gibt es? „Es gibt tropfenförmige und runde Implantate. Die tropfenförmigen Implantate dürfen sich aus optischen Gründen natürlich nicht drehen und haben deshalb auch eine textorierte Oberfläche, jetzt setzt man deshalb auf runde Implantae. Anhand moderner 3-D-Simulation kann man das Ergebnis übrigens vorab sehr gut sehen.“
Und was hat es mit der lebenslangen Haltbarkeit von Implantaten auf sich? „Das halte ich für ein Marketing-Tool. In der Regel halten die Brustimplantate? „Früher hat man gesagt, alle 10 Jahre zu wechseln, das ist heute nicht mehr der Fall aber die Frauen sollten sich darauf einstellen, dass sie es einmal im Leben wechseln müssen.“
Zu den Risiken und Nebenwirkungen befragt klärt Dr. Kiermeir auf: “Neben den üblichen OP-Risiken kann es zu Schmerzen, Infektionen, Asymmetrien, Blutergüssen, Wundheilung- und Sensibilitätsstörungen kommen.
Am OP-Tag wird ein Brustgurt und ein Kompressions-BH angelegt, das verhindert Schwellungen. Sport und Sauna sind für vier Wochen tabu und in der ersten Woche darf die Patientin nur auf dem Rücken schlafen.”
Kosten ab cirka 8.000 Euro.