Eigentlich, so dachte ich, ist über die Anwendung von Botox und Filler schon so ziemlich alles gesagt. Bis ich die Ärztin Dr. Annette Herold kennenlernte und sie mir über ihre spezielle Technik beim Einsatz von Botox und Filler berichtet hat. Entstanden ist ein spannender PODCAST zum Thema.
Dr. Annette Herold ist eine ausgewiesene Spezialistin, wenn es um die Injektionen von Botox und Filler geht. Das hat unter anderem damit zu tun, dass sie das Privileg hatte mit dem international renommierten Schweizer Dermatologen Dr. Phillip Levy zu arbeiten. Was Sie in der Schweiz gelernt hat setzt sie heute in Ihrer eigenen Praxis um und berichtet darüber im PODCAST Interview.
Die Düsseldorfer Ärztin ist bisher die einzige Kollegin, die der renommierte Schweizer Arzt Dr. Philip Levy je in seine Praxis gelassen hat. Dr. Levy blickt inzwischen auf 25 Jahre Ästhetische Botulinumtherapie zurück und hat täglich Patienten in seiner Praxis, die extra für eine Behandlung von weit her, zum Teil aus dem Ausland anreisen, weil sie den Unterschied zu einer „normalen“ Behandlung mit Botox und Filler deutlich wahrnehmen. Bei ihrem Aufenthalt hat der Experte Dr. Herold alle seine Tipps und Tricks verraten. Vieles davon ergänzt jetzt das Spektrum in der täglichen Arbeit mit den Patienten.
Können Sie für Botox und Filler Beispiele nennen?
“Besonders für die Behandlung mit Botulinumtoxin wende ich ein absolut individualisiertes System an, bei dem ich pro Patient etwa 20-30 Spritzen unterschiedlicher Dosierung verwende. Keine Sorge! Die einzelnen Einstiche sind fast alle kaum spürbar! Dadurch erhalte ich eine Präzision, die, wenn man eine einzige Spritze verwendet, wie normalerweise üblich, technisch nicht möglich ist. Um das vorzubereiten, bedarf es unsererseits in meiner Praxis eines erheblichen Zeitaufwands. Auch die Materialkosten sind höher. Diese Mehrkosten gebe ich allerdings nicht an meine Patienten weiter, sondern dies ist mein Beitrag dazu, das mir bestmögliche Behandlungsergebnis zu erreichen”, betont Dr. Herold.
Und beim Thema Filler?
“Den Filler- Packungen liegen immer Nadeln bei. Ich benutze jedoch ein relativ großes Sortiment an Nadeln, die ich extra kaufe. Der Grund dafür ist, dass die beiliegenden Nadeln häufig zu dick sind. Sie lassen also zu viel Hyalurongel auf einmal durch und so kann ich nicht präzise genug arbeiten. Mein Ziel ist immer, mit so wenig wie möglich Hyaluron das maximale Ergebnis zu erzielen und dabei meine Patienten nicht behandelt auszusehen zu lassen. Schlauchboot-Lippen gibt es bei mir nicht!”
Hyaluronsäure ist nicht gleich Hyaluronsäure. Was sind Kriterien, die gute Produkte ausmachen?
“Ich vertraue auf Produkte der großen, für Hyaluronfiller bekannten Marken, die in Europa hergestellt werden und schon seit vielen Jahren, zum Teil Jahrzehnten eingesetzt werden, so dass man die Langzeitwirkung kennt. Außerdem kaufe ich prinzipiell nur beim Hersteller selbst ein, so dass ich sicher sein kann, dass die Produkte immer sachgerecht gelagert wurden.
Jeder Hersteller hat wiederum ein Sortiment von unterschiedlichen Hyaluron-Fillern für unterschiedliche Einsatzgebiete. Wenn ich also die Mundregion behandeln, Volumen im Wangenbereich auffüllen, dem Kinn mehr Kontur verleihen oder einfach die Hautqualität verbessern möchte, lässt mich das jedes Mal zu einem anderen Produkt greifen.”
Und schließlich: Welche Risiken gibt es durch eine Filler-Behandlung?
“Ich bin ein großer Sicherheitsfanatiker. Wir sind als Ärzte dazu verpflichtet, über alle möglichen Komplikationen aufzuklären, gerade deshalb weil es sich in der Ästhetischen Medizin in der Regel um medizinisch nicht notwendige Behandlungen dreht. Eine sehr seltene Komplikation wäre der Verschluss eines Blutgefäßes durch eine Filler-Behandlung. Das ist aber in meiner gesamten Tätigkeit auf diesem Gebiet seit 2003 NIEMALS vorgekommen. Ich finde es aber wichtig, dass die Patienten wissen, dass ein Arzt bei einer Hyaluron-Injektion eine enorme Verantwortung hat. So eine Behandlung kann es nicht für 99 Euro geben. Schon der Einkaufspreis für einen ordentlichen Filler übersteigt diesen Betrag bei weitem.”