Hyaluronsäure soll Falten glätten, den Teint strahlen lassen oder Lippen optimieren. Doch anders als bei Botox, dürfen auch Laien die Injektionen setzen. Mit zum Teil fatalen Konsequenzen bei der Faltenunterspritzung.
Laut dem Fachmagazin Medical Tribune werden Patienten nur selten darüber aufgeklärt, dass zu den Kompilkationen bei Filler-Injektionen auch ein Sehverlust gehören kann. Und auch Professor Raymund E. Horch, Direktor der Plastisch- und Handchirurgie Klinik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg warnt vor den ernsten Folgen, wenn Hyaluronsäure aus Versehen oder mangelnder Kenntnis in ein Blutgefäß oder in einen Nerv gespritzt wird. Im schlimmsten Fall können neben Erblindungen auch ganze Teile des Gesichts absterben, was medizinisch als Gewebsnekrose bezeichnet wird.
Risiko Faltenunterspritzung
„Solch ernste Komplikationen sind zwar selten, aber wenn die Anzahl der Injektionen zunimmt – was ja definitiv der Fall ist – steigt auch die Anzahl an Komplikationen“, berichtet Dr. Said Hilton, der darüber kürzlich als Speaker von Galderma auf der FOBI in München berichtete.
Hauptproblem ist, dass viele Behandler die Gesichtsanatomie nicht gut genug kennen. Ebenso wichtig ist die Kenntnis über die Hochrisiko-Regionen im Gesicht. Dazu zählen:
- die Nase
- die Schläfe (Temporalregion)
- die Zornesfalte (Glabellaregion)
Bis jetzt besteht die einzige Möglichkeit auf die Komplikationen zu reagieren nur darin, das Gegenmittel Hyaluronidase zu verwenden. Dieses Mittel wiederum darf nur von Ärzten eingesetzt werden. “Aber auch Hyaluronidase garantiert keinen absolut sicheren Erfolg bei gravierenden Komplikationen”, berichtet der Plastische Chirurg Dr. Ludger Meyer, der in einem Fall aus Leipzig kürzlich als Retter in der Not fungiert hat. Eine 23jährige Patientin drohte nach einer Filler-Injektion zu erblinden. Das konnte zum Glück abgewendet werden.
Fazit: Also unbedingt zum Spritzen nur zum dafür ausgewiesen Spezialisten! Und: mindestens genauso wichtig die Wahl eines Qualitätsfillers!
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