Ja. Ich gebe es zu.. Das Werbeversprechen mit einem kleinen Pinselchen und einer Art unsichtbaren Tinte lange, dichte Wimpern zu zaubern, hat mich neugierig gemacht. Kann ein Wimpernserum wirklich funktionieren? Und muss man zum teuren Marktführer greifen? Oder reicht auch das Produkt aus der Apotheke? Ein im erweiterten Sinne „Lang-strecken-Test“:
Mein Experiment beginnt am 13. August. Abends vor dem Schlafengehen. Abschminken wie immer. Doch vor der Nachtpflege kommt jetzt die neue Pflicht. Um gegebenenfalls einen echten Unterschied festmachen zu können, pinsel ich am linken oberen Lidrad das Apothekenprodukt, rechts das hochpreisigere vom amerikanischen Hersteller.
Ich bin gespannt und vielleicht ein bisschen ängstlich. Hoffentlich gibt es keine Reizung! Das Wimpernserum aus der Apotheke ist im ersten Moment überraschend kühl und angenehm, er zieht schnell ein. Auch am rechten Auge ist zunächst alles reizlos und neutral. Hah! Glück gehabt. Doch nach etwa einer halben Stunde verspüre ich ein leichtes Brennen am Wimpernkranz. Bitte bitte – alles, nur keine allergische Reaktion! Das Brennen ist glücklicherweise nur kurzweilig… Nach drei Wochen denke ich, es könnte langsam etwas passieren. Aber weit gefehlt. An beiden Augen sind die Wimpern wie eh und je.
Megawimpern dank Wimperserum?
Ab jetzt wird nur noch jeden Sonntag gemessen – aber fleißig jeden Tag das Wimpernserum aufgepinselt. Nach insgesamt sechs Wochen bemerke ich beim Tuschen feine Unterschiede. Die Wimpern am linken Augen erscheinen mir etwas fester. Dafür sind sie am rechten Augen gefühlt eine Idee länger. Einbildung? Wunschdenken? Was erwarte ich denn eigentlich?
Ich möchte ich mich von dem Ergebnis überraschen lassen. Ich hoffe nur, dass meine Augen in den kommenden drei Test-Wochen nicht zu unterschiedlich werden und ich die Unterschiede gegebenenfalls mit der Tusche noch ausgleichen kann. Aber ja. Es wird täglich etwas aufwändiger. Links sind die Wimpern etwas stabiler/weniger biegsam, rechts biegen sie sich mit Schwung nach oben. Tusche im Verhältnis 5:2.
Bestätigung: Wimpernserum wirkt
In der achten Woche befrage ich Freundinnen: „Schau mir in die Augen, Kleines. Fällt dir etwas auf?“ Es wird mir dreimal unabhängig und ohne Vorwarnung bestätigt: „Ja. Rechts sind die Wimpern länger. Nimmst du ein Wimpernserum?“ Ja. Damit war das Experiment nach knapp zwölf Wochen offiziell beendet.
Fazit: Beide Wimpern-Booster haben eine eindeutige Wirkung gezeigt. Doch das Wimpernserum des amerikanischen Herstellers macht – zumindest bei mir – die längeren Wimpern. Von einer Bekannten erfahre ich, dass die Wirkung bei ihr genau umgekehrt war.
Ich jedenfalls trage das Serum jetzt rechts nur noch einmal die Woche und links täglich auf. Inzwischen haben sich die Wimpern fast angeglichen und es reicht wirklich, wenn man zum Erhalten der Wimpernpracht einmal in der Woche das Pinselchen auf dem Lid zaubern lässt..
Produktinfos:
Bei dem amerikanischen Wimpern Booster Revita Lash Advanced handelt es sich um einen hochtechnologisch entwickelten BioPeptin-Complex mit Biotin, Ginseng- und Ringelblumenextrakt. Je nach Anbieter kostet der Conditioner mit 3,5 ml etwa 130 Euro.
Der Wimpern Booster aus der Apotheke von medipharma cosmetics besteht aus einem hochentwickelten Wirkstoffkomplex mit Koffein sowie zur Pflege der Wimpern Hyaluron und Panthenol. 2,7 ml kosten etwa 21 Euro. Medipharma cosmetics betont, dass das Serum ohne Prostaglandine, Parabene, Duftstoffe und Konservierungsstoffe hergestellt wird.
Text: Bettina Sewald