Zum ersten Mal hat ein Gericht in Italien* Handy-Strahlen als Ursache für die Entstehung eines Gehirntumors anerkannt. Ein alarmierendes Signal für alle Mobilphone-Nutzer, von denen die meisten das zum permanenten Accessoire avancierte Gerät ziemlich sorglos ganze Tage in Benutzung haben. Was kann man dagegen tun?
Manchmal, wenn gerade der Akku meines Festnetz-Telefons versagt, steige ich beim Telefonat mit einer Freundin einfach aufs Handy um. Wenn sich dann ein längeres Gespräch entwickelt, merke ich, dass das Gerät heiß wird und ich im Laufe der Zeit Ohrenschmerzen bekomme. Es brennt und zieht, als würde jemand mein Innenohr nach außen zerren. Manchmal spüre ich das Ziehen noch einen Tag später. Da immer wieder mal die These von gefährlichen Handy-Strahlen aufkocht, war ich besorgt. Ich fragte meine Hausärztin, was da zu tun wäre. „Das haben viele“, war ihr einziger Kommentar. Was mich aber nicht unbedingt beruhigte. Ich war plötzlich sensibilisiert für das Thema.
Einige Zeit später nahm mich eine Freundin mit ins Kino: „Thank You For Calling“. In diesem amerikanischen Film geht es um Elektrosmog und wie wissenschafliche Aufklärer weltweit von der Mobilphone-Industrie gekauft, platt gemacht und bedroht werden. Das war ein Schock. Das Ausmaß unserer Gefährdung durch Strahlung war mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht so klar. Aber was macht man normalerweise, wenn man so etwas hört? Am nächsten Tag wieder vergessen. Weil ohne Handy geht nichts mehr. Und alle anderen machen es ja auch.
Noch eine Weile später las ich von einem Vortrag zum gleichen Thema. Zu Beginn die eindringliche Warnung des Referenten Deepu Motiramani, Unternehmensberater für Gesundheit, Fitness und Wellness in Hamburg, diese Sache nicht zu unterschätzen. Er sprach von den Ergebnissen einer Gruppe von Wissenschaftlern aus dem russischen Omsk, die diesem Problem auf den Grund gegangen sind. Und er präsentiert alarmierende Fakten.
Das verursachen Handy-Strahlen:
- Schon nach zwei Minuten brechen Stränge in der DNA. Die Reparaturabteilung des Körpers wird aktiviert (lt. Prof. Dr. med. W. Mosgoeller, Wien)
- Nach fünf Minuten Telefonieren braucht der Körper 25 Minuten Regenerationszeit (lt. Prof. Dr. Dr. Enrico Edinger, Mitgründer des ersten „European Centers for Cosmobiophysic and Preventive Medicine in Rolandseck und Gewinner des Health Media Awards, Köln, für Wissenschaftskommunikation sowie Gewinner des Sonderpreises Präventivmedizin: „Vom All in die Praxis“)
- Nach 10 Minuten Telefonieren mit dem Handy ist die Strahlenbelastung ein halbes Jahr später noch in den Zellen des Körpers nachweisbar (lt. Dieter Broers, Bio-Physiker)
- Nach längeren Telefonaten öffnet sich die Blut-Hirnschranke (+ Plazenta 60%). Metalle wie Aluminium und Quecksilber halten Einzug ins Gehirn, was frühe Demenz und Alzheimer begünstigt. (Studie von Prof. Dr. med. Salford, Universität Lund, Schweden)
Lesen Sie am Montag, 29.1. wie man sich vor Handystrahlen schützen kann!
* Roberto Romeo (57) aus Italien hat 15 Jahre lang beruflich mehrere Stunden täglich mit dem Handy telefoniert. Jetzt hat er einen Gehirntumor. Vor Gericht wurde sein Fall verhandelt. Ihm wurden monatlich 500 Euro von der Unfallversicherung zugesprochen. Damit wurde weltweit zum ersten Mal Elektrosmog als Ursache für den Gehirntumor anerkannt. Das haben seine Anwälte Stefano Bertone und Renato Ambrosio am 11. April 2017 im norditalienischen Ivrea bekannt gegeben.
Text: Dietlinde Besch
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