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Trends in der Ästhetischen Medizin

Gesicht mit Tipps für Anwendung von Anti Aging Cremes

International stattfindende Kongresse bieten Ärzten regelmäßig die Möglichkeit, sich über neue Trends in der Ästhetischen Medizin zu informieren. Dabei spielen auch das Erlernen neuer Techniken und damit verbunden das Verbessern des eigenen Könnens eine große Rolle. Einer der weltweit größten und führenden Kongresse ist beispielsweise der IMCAS in Paris, der in diesem Jahr zum 25. Mal stattgefunden hat. Unter den insgesamt über 18.000 Teilnehmenden aus 136 Ländern war auch wieder das Münchner Ärzteteam rund um Dr. Duve, Dr. Merkel und Dr. Schoppelrey dabei. Sie haben folgende Highlights und Trends der Ästhetischen Medizin mitgebracht:

Neue Filler Generation in der Ästhetischen Medizin

Der Filler Profhilo Structura stellt ein neues Kombipräparat dar, das gleich zwei unterschiedliche Hyaluronsäuren miteinander kombiniert. Gespritzt wird die Mischung mit einer stumpfen Kanüle in das tiefe, subkutane Fettgewebe. „Das kommt vor allem Patienten entgegen, die mit zunehmendem Alter unter dem Verlust von Fettgewebe im Gesicht leiden, woraufhin die Gesichtszüge an Spannkraft verlieren und verschwimmen bzw. nach unten rutschen“, so Dr. Christian Merkel. Die Anwendung ist insbesondere für die Schläfe sowie den Bereich entlang des Jochbeins geeignet. „Ziel der Behandlung ist es, die Stimulation von Fettzellen herbeizuführen, die Haut in der Tiefe mit Feuchtigkeit zu versorgen und somit eingefallene Bereiche im Gesicht gezielt wieder aufzupolstern.“ Für ein zufriedenstellendes Ergebnis sind in der Regel zwei Behandlungen im Abstand von vier Wochen erforderlich.

Neues “Vampir-Lifting” – auch gegen Haarausfall

„Ein ganz neues, spannendes Thema, in dem enorm viel Potenzial steckt, stellen autologe Exosome dar“, erklärt Dr. Stefan Duve. Exosome sind winzige Signalmoleküle, die Informationen zwischen unseren Zellen hin- und herschicken. Ähnlich wie Stammzellen verfügen sie ebenfalls über eine hohe Konzentration an Wachstumsfaktoren und sind in der Lage, die Regeneration der Zellen zu unterstützen und die Kollagenproduktion anzuregen. Neben einer Verbesserung der Hautstruktur lassen sich somit auch Falten reduzieren. „In Kosmetikprodukten werden Exosome, z. B. aus Rosenstammzellen, bereits eingesetzt“, weiß der Dermatologe. „Nun lassen sich Exosome auch aus dem eigenen Blut gewinnen, um sie anschließend für noch bessere Ergebnisse direkt unter die Haut zu spritzen.“ Vergleichbar mit dem PRP-Verfahren, auch Vampirlifting genannt, wird das Blut dafür nach der Abnahme in speziellen Maschinen aufbereitet. Empfohlen werden zwei bis drei Treatments im vierwöchigen Abstand. Dr. Duve weiter: „Exosome eignen sich übrigens auch als Behandlungsmöglichkeit bei Haarausfall.“ Allerdings befindet sich die Exosomenforschung noch in der Anfangsphase, und nicht alles, was im Ausland möglich und zugelassen ist, kann auch in Deutschland angewendet werden.

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Fadenlifting mit High-Tech

Fadenlifting im Test: Die Vor-und Nachteile des Liftings ohne OP

Das Fadenlifting stellt eine äußerst beliebte Therapievariante dar, die – im Gesicht und am Körper angewendet – unkompliziert und vergleichsweise schnell eine sichtbare Hautstraffung herbeiführen kann. „Fäden der neuesten Generation werden dabei immer ausgefeilter“, stellt Stefan Duve fest. „So sind die sogenannten Aptos-Fäden ummantelt mit Milchsäure und enthalten im Kern Hyaluronsäure. Zwei effektive Behandlungsmöglichkeiten werden dadurch kombiniert: Milch- und Hyaluronsäure mitsamt dem mechanischen Zug der Fäden.“ Mittels spezieller Nadeln gezielt unter der Haut platziert, lassen sich mit den Fäden sofortige Lifting-Effekte erzielen, die dank der Doppelwirkung noch besser und natürlicher ausfallen und durch deutlich längere Haltbarkeit überzeugen. 

Biostimulatoren jetzt auch für den Körper

Mit sogenannten Biostimulatoren steht bereits seit einiger Zeit eine wahre Anti-Aging-Geheimwaffe bereit, mit der schrittweise die Struktur der Haut wiederhergestellt werden kann. Dr. Merkel klärt auf: „Um die beste Qualität und Sicherheit für die Patienten zu gewährleisten, arbeiten wir daher ausschließlich mit bekannten, führenden Produkten. Eines davon ist Sculptra.“ Mit unterschiedlichen Techniken direkt unter die Haut injiziert, erhält diese wieder deutlich mehr Festigkeit und Volumen. „Neben dem Gesicht lassen sich mit der Methode jetzt auch verschiedene Körperregionen erfolgreich behandeln – allen voran der Po, der sich bislang nur schwer optimieren ließ“, so der Experte. Um den Effekt zu verstärken, ist eine Kur aus zwei oder drei Behandlungen ratsam. Die maximale Wirkung der Unterspritzung tritt nach drei bis vier Monaten ein und hält in der Regel für bis zu 25 Monate an. Ein weiteres in Asien sehr erfolgreiches Produkt ist Ultracol 200. Es basiert auf der gleichen Basis wie viele Fäden, nämlich auf PDO oder Polydioxanon und liefert vor allem im Augenbereich sehr gute und natürliche Ergebnisse.

Mundwinkel optimieren

Lippen vorher nachher

Wird Hyaluronsäure in die Nähe bestimmter Muskeln gespritzt, lassen sich diese in ihrer Aktivität einschränken oder sogar hemmen. „Dieser gewünschte Effekt kann mit dieser sogenannten Myo-Modulation herbeigeführt werden und bietet sich vor allem für Gesichtsmuskeln an, die aufgrund von Alterungsprozessen hyperaktiv sind“, erläutert Christian Merkel. „Besonders geeignet für die Behandlung ist der Bereich der Mundwinkel. Gezielt in den sogenannten Mundwinkelsenker gespritzt, wird dieser in seiner Aktivität gehemmt.“ Dies hat letztlich Auswirkungen auf die Mimik, sodass z. B. stark herabgezogene Mundwinkel, die mit negativen Gefühlen wie Unzufriedenheit und Verachtung assoziiert werden, auf diese Weise angehoben werden. 

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Fett weg mit neuer Laser-Lipolyse

Komplett überarbeitet, steht mit dem Fotona Dynamis ab sofort eines der derzeit modernsten Lasersysteme der Welt zur Verfügung. „Die nichtinvasive Lasertechnologie deckt mit der Kombination aus Erbium:Yag und NDYagIongpuls nahezu alle Indikationen in Dermatologie und Ästhetik ab“, stellt Duve fest. Dank seiner vier Lasermodi können eine oberflächliche und tiefe Hautstraffung sowie eine Hautstraffung in der Mundhöhle erreicht werden. „Ganz neu ist der Aufsatz, mit dem sich hartnäckige lokale Fettdepots ohne invasiven Eingriff reduzieren lassen, speziell im Bauchbereich.“ Gleichzeitig strafft der Laser auch die umgebene Haut. Neben dem Bauch können mit der Methode nahezu alle anderen Körperstellen ohne Ausfallzeiten behandelt werden. Auch beim Thema Haarausfall kommt eine weitere Lasereinstellung zum Einsatz.

Haarausfall rechtzeitig behandeln

Fallen über einen längeren Zeitraum täglich mehr als 100 Haare aus und wachsen diese auch nicht nach, ist von Haarausfall die Rede. „Je frühzeitiger dann eine Therapie eingeleitet wird, umso besser“, weiß Dr. Christian Merkel. Neu in diesem Bereich sind dabei Lösungen, die sich zum Teil von oral einzunehmenden Medikamenten ableiten. Merkel erklärt: „Direkt in die Kopfhaut injiziert, gelangen die Wirkstoffe an Ort und Stelle, wodurch sich Nebenwirkungen auf ein Minimum reduzieren lassen.“ Aber auch Laser können bei Haarausfall zukünftig zum Einsatz kommen. An der Kopfhaut des Patienten angewendet, hat dies eine durchblutungsfördernde Wirkung, was sich wiederrum in einer verbesserten Nährstoffversorgung auswirkt.

Korea-Trend gegen Augenschatten und Falten 

Junge Frau schaut den Leser mit einem Auge an

Um Fältchen und Schatten im Augenbereich zu behandeln, stellt die Unterspritzung mit UltraCol einen neuen Ansatz dar. „Der innovative Filler bzw. Biostimulator basiert auf dem biologisch abbaubaren Füllstoff Polydixanon (PDO), der seit mehr als 30 Jahren als chirurgisches Nahtmaterial eingesetzt wird, und regt die Neubildung von Kollagen an“, so Duve. Großflächig im Augenbereich unter die Haut gespritzt, hat dies einen aufhellenden und natürlich wirkenden Lifting-Effekt zur Folge. „Gute Ergebnisse lassen sich dabei vor allem bei Augenringen, sogenannten Puffy Eye Bags, oder einer eingesunkenen Tränenrinne erreichen. Sichtbare Resultate treten für gewöhnlich unmittelbar nach der Anwendung auf und verstärken sich im Laufe der weiteren Wochen.“ Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, ist es in einigen Fällen sinnvoll, mehrere Behandlungen durchzuführen.

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Hilfe gegen Filler-Faces

Was bei dem diesjährigen Kongress besonders aufgefallen ist: „Entgegen dem Trend haben immer mehr Dermatologen mit sogenannten Filler-Faces zu tun“, wissen Dr. Duve und Dr. Merkel. Der Begriff bezeichnet Patientinnen, die sich meist in kürzester Zeit und mitunter auch bei verschiedenen Ärzten einer Vielzahl an Filler-Behandlungen unterzogen haben. „Betroffene sehen aufgrund von zu viel Filler-Unterspritzungen unnatürlich aufgeplustert und stark behandelt aus“, erklärt Duve. „Im schlimmsten Fall wurde sogar so viel Hyaluronsäure gespritzt, dass sich diese von alleine nicht mehr abbaut.“ Um wieder zu mehr Natürlichkeit zu verhelfen, entwickeln zahlreiche Ärzte spezielle Programme. Diese zielen darauf ab, die injizierten Filler möglichst komplett aufzulösen und anhand eines individuellen Behandlungsplans die Haut anschließend mit wohl dosierten Fillermengen entsprechend wieder aufzubauen.

Kombinationsbehandlungen für bessere Ergebnisse

„Für mich wird es als Dermatologe immer wichtiger zu kommunizieren, dass es die eine Methode, die als Allrounder alle Problemzonen abdeckt, nicht gibt“, weiß Duve. Für bestmögliche Ergebnisse empfiehlt sich immer die Kombination mehrerer Verfahren. Bestes Beispiel hierfür: das Duo Profhilo und Sculptra. Während Profhilo müde, erschlaffte Haut regelrecht mit Feuchtigkeit flutet, lässt sich mithilfe einer Sculptra-Injektion die Kollagenproduktion wieder ankurbeln und somit eine Verbesserung von Volumen, Spannkraft und Hautqualität erreichen. „Diese Vorgehensweise propagiere ich inzwischen seit mehr als 20 Jahren“, so Duve. „Für bestmögliche Ergebnisse muss meiner Meinung nach auf allen Ebenen der Haut das Maximum herausgeholt werden – vergleichbar mit einem guten Hamburger, bei dem jede Schicht, egal ob Burger-Buns oder Fleisch-Patty, für sich perfekt ist.“

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