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Forever young dank Anti-Aging Medizin?

In der Anti-Aging Medizin wird bereits seit vielen Jahren intensiv dazu geforscht, wie man möglichst lange gesund und fit altern kann. Forever young –  ist das möglich?

Gleichzeitig gibt es einen regelrechten Boom an Versprechen, wenn es um das Thema “Forever young” geht. Sind die Versprechen der Anti-Aging Medizin eher Wunsch oder Wirklichkeit? Um diese Frage geht es im Podcast Episode 004 – ein Gespräch mit dem Anti-Aging Experten Professor Bernd Kleine-Gunk.

Es gibt nur wenige Experten, die sich so intensiv mit dem Thema Altern auseinandergesetzt haben wie der Gynäkologe Professor Bernd Kleine-Gunk. Er ist nicht nur Präsident der GSAAM, sondern auch Mitglied der Deutschen Menopausengesellschaft und Arzt für Ernährungsmedizin. Auch die Titel seiner Buchveröffentlichungen sind imposant: „15 Jahre länger leben“, „Entspannt durch die Wechseljahre“ oder „Abnehmen mit Sirtfood“. Dr. Kleine-Gunk arbeitet als Frauenarzt im Nürnberger Metropol Medical Center.

Was halten Sie von modernen Methoden der Anti-Aging Medizin?

Palace Merano FoodEs gibt es in der Tat immer neue Technologien, in den USA kann man sich beispielsweise für tausende von Dollar Plasma von Jugendlichen transfundieren lassen. Aber eigentlich ist die Grundlage von Anti-Aging das, was die Großmütter uns schon immer gesagt haben: Hört mit dem Rauchen auf, bewegt euch mehr und esst das Gemüse auf.

Ist also der persönliche Lebensstil wichtiger als moderne High-Tech-Verfahren?

Auf jeden Fall. Gute Beispiele dafür sind sogenannte Zwillingsstudien, Zwillinge die zwar die gleichen Gene haben aber unter unterschiedlichen Bedingungen leben. Dabei ist herausgekommen, dass die Genetik nur zu 30 bis 40 Prozent, der Lebensstil allerdings zu 70 bis 80 Prozent daran beteiligt sind, wie wir altern.

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Forever young – Welche Rolle spielen Gewicht und Ernährung?

Grundsätzlich ist es als Anti-Aging-Maßnahme wichtig Übergewicht zu vermeiden. Die positive Nachricht dazu lautet aber: im Alter von 50plus liegt das Idealgewicht nicht unbedingt bei einem Body-Mass-Index (Körpergewicht in kg geteilt durch Größe in m zum Quadrat) von 20 bis 21 wie bisher postuliert, sondern bei 25 bis 27. Ein paar Pfunde mehr im Alter sind also durchaus wünschenswert.

Wie genau sollte die Ernährung aussehen?

MacaronsVieles spricht dafür in der Ernährung Kohlehydrate zu reduzieren, Fette und Eiweiß gezielt auszuwählen und auf Zucker weitgehend zu verzichten, denn Zucker macht alt.

Können Sie das genauer erklären?

Dass Zucker dick macht und der Gesundheit schadet, wissen wir. Dass süße Verführungen aber auch Falten verursachen, ist nicht jedem bekannt. Inzwischen warnen nicht nur Ernährungsexperten, sondern auch Dermatologen vor zu viel Zuckerkonsum. Denn: Zucker beschleunigt die Hautalterung. Zuckermoleküle, die über die Nahrung (als Zucker oder Kohlenhydrate) aufgenommen werden, heften sich an die elastinen Fasern im Gewebe, verketten sich dort und lassen die Fasern erstarren, die Haut verliert ihre Spannkraft und Elastizität. Dieser Prozess wird auch als Glycation bezeichnet.

Was halten Sie von Diäten?

Die sind eindeutig kontraproduktiv. Von 10 Menschen die mit einer Diät ihr Gewicht reduziert haben, haben neun nach einem Jahr ihr Ursprungsgewicht wieder oder wiegen sogar mehr, als vor der Diät. Das ist eine Rückfallquote von 90 Prozent. Meine provokante Aussage dazu: Übergewicht ist durch Diäten also schwerer zu behandeln als Krebs.

Was tun?

Es geht nur über einen Mix aus einer langfristigen Umstellung der Ernährung in Kombination mit gezieltem Muskelaufbau, denn Muskeln verbrennen auch im Ruhezustand noch Kalorien.

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Und welche Nahrungsmittel empfehlen Sie?

Grundsätzlich gilt: Abnehmen ist mehr, als nur weniger zu essen. Über einen Punkt scheint bei den meisten Ernährungsexperten Einigkeit zu herrschen: Um schlank zu werden, sollte man hauptsächlich auf Nahrungsmittel setzten, die den Insulinspiegel nur langsam ansteigen lassen. Bei den meisten Kohlenhydraten ist das Gegenteil der Fall, was langfristig zu einer Insulinresistenz der Körperzellen führt und bedeutet, dass der Zucker im Blut bleibt. Der Körper wiederum wandelt diesen Zucker zu Fettsäuren um, die dann als Fett auf der Hüfte landen.

Fotos: Privat, Allie Smith

 

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