Rosige Haut, strahlende Augen, glänzendes Haar – all diese Anzeichen von körperlicher Gesundheit sind für uns eng mit dem Konzept von Schönheit verbunden. Gerade am Zustand der Haare zeigt sich schnell, wenn unserem Körper Nährstoffe fehlen. Vitamin- und Mineralstoffmängel können zu vermindertem Haarwuchs, brüchigem Haar und sogar Haarausfall führen. Welche Vitamine sind wichtig für gesundes Haar?
Wesentlich ist die Beschaffenheit unserer Haare. Der Haarschaft, der aus der Haut herauswächst, besteht aus verhornten Zellen. Diese Zellen werden in der Haarwurzel miteinander verklebt, bevor sie verhornen. Dieser Prozess wird immer weiter wiederholt, da sich die Zellen an der Haarwurzel immer weiter teilen, wodurch die Haare weiter wachsen. Deshalb sind Vitamine für gesundes Haar so wichtig!
Um allerdings diese Zellteilung zu ermöglichen, müssen Nährstoffe über die Haarpapille nachgeliefert werden. Bei Letzterer handelt es sich um ein gut durchblutetes Knötchen, das in die Haarwurzel reicht.
Die wichtigsten Vitamine für gesundes Haar
1. Biotin (B7)
Dieses B-Vitamin wird auch als das ‘Schönheitsvitamin’ bezeichnet. Den Namen hat es sich definitiv verdient, wenn man bedenkt, dass das Vitamin nicht nur für Stoffwechselprozesse und Zellwachstum essentiell ist, sondern auch die Neubildung von Haarwurzeln und des Nagelbetts fördert.
Indem es die Bildung von Keratin unterstützt, macht es die Haare außerdem stärker und glänzender und verhindert Spliss. Und als zusätzlicher Bonus wirkt Biotin auch noch Entzündungen an der Haarwurzel entgegen, die für juckende Kopfhaut und Haarausfall sorgen können.
Biotin ist in Bananen, Erdbeeren, Spinat und Haferflocken enthalten.
2. Retinol (A)
Vitamin A ist bekannterweise für den Erhalt der Sehkraft ausschlaggebend, aber auch für Haut und Haare ist Retinol wichtig.
Es regt die Kollagenbildung an und sorgt so nicht nur für glattere, schönere Haut, sondern auch für kräftiges, geschmeidiges Haar. Es wirkt sich positiv auf die Fettsynthese in den Haarfollikeln aus, die das Haar in der Haut verankern, sorgt also für eine gesunde Talgbildung, ohne die das Haar brüchig und spröde werden würde. Ein Mangel an Vitamin A kann außerdem zu Störungen im normalen Haarwachstum führen.
Vitamin A ist in Süßkartoffeln, Spinat, Karotten und Grünkohl enthalten, aber auch in Leberprodukten wie etwa Leberwurst.
3. Folsäure (früher: B9)
Folsäure spielt eine Rolle in allen Wachstumsprozessen des menschlichen Körpers und bei der Bildung roter Blutkörperchen, die unter anderem Nährstoffe zur Haarwurzel transportieren.
Dieses B-Vitamin unterstützt die Zellteilung der Kopfhaare und lässt sie stark und gesund nachwachsen. Außerdem ist es essentiell für die Sauerstoffversorgung der Haarwurzel und schützt so vor Haarausfall.
Folsäure ist in Getreide, Spargel und grünem Blattgemüse enthalten.
4. Vitamin C
Vitamin C ist bekanntlich wichtig für die normale Funktion des menschlichen Immunsystems, doch dieses Vitamin ist ein wahres Multitalent. Es hilft bei der Aufnahme und Verwertung von Eisen, wirkt antioxidativ (fängt also zellschädigende Sauerstoffverbindungen bekannt als ‘freie Radikale’ ab), zerstört krebserregende Stoffe und unterstützt Kollagenbildung und Wundheilung.
Auch für die Haare ist dieser Alleskönner unter den Vitaminen unverzichtbar. Er regt die Durchblutung der Kopfhaut an und steigert die Verfügbarkeit von Eisen im Blut, wodurch der Stoffwechsel an der Haarwurzel unterstützt wird.
Vitamin C ist in vielen Gemüse- und Obstsorten enthalten, etwa Zitrusfrüchten, Paprika, Grünkohl und Brokkoli. Außerdem wird es vielen Fleisch- und Wurstwaren zugesetzt, um sie haltbar zu machen.
5. Vitamin E
Vitamin E ist ein starkes Antioxidans, das die Zellen des menschlichen Körpers vor schädlichen Stoffen schützt. Diese schon oben erwähnten freien Radikale können durch normalen Sauerstoff-Stoffwechsel entstehen, sind aber auch die Folge von UV-Strahlung, Rauchen und sogar körperlicher Anstrengung.
Das antioxidative Vitamin schützt das Haar vor Sonneneinstrahlung, unterstützt das Haarwachstum und macht das Haar kräftiger.
Vitamin E ist in Pflanzenölen und Nüssen enthalten.
Andere wichtige Nährstoffe
Außer diesen fünf Vitaminen sind auch andere B-Vitamine (B2, B3, B5, B6 & B12) an wichtigen Stoffwechselvorgängen in der Haarwurzel beteiligt, durch die das Haar kräftiger wird. Viele dieser Vitamine sind in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Eiern oder Milch enthalten, weshalb vor allem Vegetarier und Veganer regelmäßig ihre Blutwerte untersuchen lassen sollten.
Zink (in Hülsenfrüchten) und Eisen (z. B. in Fleisch und Linsen) sind ebenfalls essentiell für die Bildung von Kollagen und Keratin. Selen (Fleisch, Fisch, Eier) kann gegen Schuppen helfen, da es Pilze auf der Kopfhaut abtötet. Vitamin D, das als Reaktion auf Sonnenstrahlung in der Haut gebildet wird, unterstützt die normale Funktion der Haarfollikel.
Hair Treatments mit Vitaminen
Vitamine können auch direkt auf die Kopfhaut wirken, weshalb Shampoos, Conditioner und andere Treatments mit Vitaminen die Haare noch zusätzlich pflegen.
Bestimmte Stoffe wie Koffein und D-Panthenol (eine Vorstufe von B5) sind vor allem dann gut für die Haare, wenn sie direkt aufgetragen werden. Koffein regt die Durchblutung der Kopfhaut an und lässt das Haar so besser wachsen, und D-Panthenol verbessert die Haarstruktur und macht das Haar leichter kämmbar.
Nahrungsergänzungsmittel
Vitaminmängel, die zu Haarbruch oder sogar Haarausfall führen können, sind heutzutage nicht selten. Vor allem Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten, Allergien oder alternativen Ernährungsweisen (vegan, vegetarisch, low-carb) sind anfällig für diese Mangelzustände. Außerdem haben viele Menschen einfach keine Zeit, sich abwechslungsreich zu ernähren.
Bevor Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz kommen, sollte ein Blutspiegel erstellt werden. Obwohl der Körper die meisten Vitamine einfach ausscheidet, wenn er mehr als nötig zur Verfügung gestellt bekommt, gibt es auch Vitamine, die bei Überdosierung zu gesundheitlichen Problemen führen können. Bei den Vitaminen A, D, E und K (in grünem Gemüse und Fleisch) sollte man besonders vorsichtig sein.